Donnerstag, 18. Februar 2010

Friska Viljor im Gleis 22

Wieviele Lieder es über die Wohlwillstraße in Hamburg gibt, ist nicht bekannt. Eines der schönsten aber, soviel ist sicher, stammt von Friska Viljor. Die Schweden haben dort wohl ein paar durchzechte Nächte verbracht und waren so begeistert von den Menschen, die sie dort getroffen haben, dass sie ihnen gleich ihre neue Single gewidmet haben. Wenn das mal keine Ehre ist: „Wohlwill“ ist einer von jenen Songs, bei denen man unwillkürlich mitsingen muss, ein echter Ohrwurm, und er hat das Zeug zur Hymne, auch über Hamburgs Stadtgrenzen hinaus.
Beim Konzert der Band am Mittwochabend im restlos ausverkauften und proppenvollen Gleis 22 singen die Fans jedenfalls aus voller Kehle mit. Aber das ist bei Friska Viljor andererseits auch nichts Besonderes: die Songs von Daniel Johansson und Joakim Sveningsson eignen sich allesamt hervorragend zum gemeinsamen Mitsingen. Sowieso sind die beiden der lebende Beweis dafür, dass den Schweden im Indiepop-Bereich in der Regel niemand so schnell etwas vormacht. Sänger Joakim hat die Musik mal als „Kindermusik mit erwachsenen Texten“ bezeichnet, und das kommt hin – Lieder über Trinkgelage und ein ‚versehentliches’ Techtelmechtel mit der Freundin des Kumpels sind sicher nichts für die Kleinen.
Dazu haben die beiden Frontmänner auch einen Hauch von Zwielichtigkeit – in der Kombination aus Nadelstreifen, Hemd und Schleife mit Zottelhaaren und Vollbart sehen sie aus wie zwei ausgemachte Schlitzohren. Doch die Musik dieser zweifelhaften Gentlemen ist über weite Strecken so fröhlich und unbeschwert, dass sie über Altersgrenzen hinweg wirkt. Wer genauer hinhört, erkennt einen Hang zur Sehnsucht, zur Melancholie, gerade bei den ruhigeren Stücken. Die tragen Daniel und Joakim in trauter Zweisamkeit auf der Bühne sitzend vor, nur in Begleitung von Melodica und Gitarre.
Die Uptempo-Nummern mit voller Bandbesetzung aber dominieren die Show, und da geht es gut zur Sache: Mitreißende Pop-Nummern mit Handclaps und Falsett-Einlagen, mit Mitsingparts und einem Hauch von Disco-Feeling. Da fällt das Stillstehen schwer, und spätestens als die Band zur Zugabe „Shotgun Sister“ anstimmt, fallen im Chorus alle mit ein: „La la laaa la laaa!“ Eines ist sicher: die Fans werden die sympathischen Schweden in guter Erinnerung behalten. Und wer weiß, vielleicht schreiben die eines Tages ja auch ein Lied über Münster.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

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Anonym hat gesagt…

Schöne Fotos von einem schönen Konzert!
Herr B. war auch da (Guckst Du http://blog-til-you-drop.blogspot.com/2010/02/herr-b-war-im-konzert_21.html).