Donnerstag, 18. Dezember 2008
Markus Kavka: Geplänkel eines Berusjugendlichen
Es gibt Lesungen, da wird viel geredet, aber wenig gesagt. Leider kann man sie im Voraus nicht erkennen. Skepsis ist jedoch grundsätzlich angebracht, wenn „Promis“ sich ans Bücherschreiben wagen. Denn neben ein paar Kleinoden kommt leider auch sehr viel Überflüssiges dabei heraus.
Alle haben sie es getan: Harald Schmidt, Dieter Bohlen, Charlotte Roche, Bushido – die Liste lässt sich beliebig fortsetzen. Grund genug für MTV-Moderator Markus Kavka, es selbst mal zu probieren.
Der Fernsehstar war am Dienstag beim „Wordclub“ in den Prinzipalsaal eingeladen, um sein neues Buch vorzustellen. Der 41-Jährige widmet sich darin unter dem euphemistischen Titel „Hamma wieder was gelernt“ dem Erwachsenwerden, schildert selbstironisch bis nachdenklich Episoden aus seinem Leben und garniert das ganze mit Allgemeinplätzen zur Jugend von heute, dem ganz normalen Wahnsinn der Festivalkultur und anderen popkulturellen Phänomenen.
So weit so gut. Nun könnte man meinen, dass der Mann viel zu erzählen hat und dem Zuhörer erkenntnisreiche, reflektierte Einblicke bietet. Aber das ist nicht der Fall. Im Gegenteil: Kavka hat erschreckend wenig zu sagen.
Irgendwie schafft er es, in zwei Stunden kein einziges Mal zu überraschen, etwas Geistreiches oder Wichtiges mitzuteilen. Gängige Klischees und Mittelmaß gibt es zuhauf, zitierfähige Sätze sucht man indes vergebens. Kavka tut eben das, was er am Besten kann: Er plaudert und kommt dabei keinen Schritt voran.
So verkommt die Lesung zu einer langweiligen, oberflächlichen Nabelschau des „Berufsjugendlichen“ mit einer absolut überflüssigen Diashow. Als „Dorian Gray 2.0“ ist er ein Paradebeispiel für den sorglosen, unreflektierten Hedonismus der „Kidults“, die das Erwachsenwerden immer weiter hinauszögern. Sein Buch taugt höchstens als „Klolektüre“ – für ihn ist das ein Kompliment, wie er gleich zu Anfang versichert. Wie passend. Kavkas Buch ist Text-gewordene Redundanz, handzahme Popliteratur, belanglos, beliebig, glatt und ohne Tiefgang. Am Ende bleibt nichts zurück außer einer großen, leeren Blase.
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1 Kommentar:
hehehe!
lässte ja kein gutes blatt an dem lieben marcus....fand ihn gut als er damals noch fuer den metal hammer geschrieben hat.
wundert mich aber nicht wirklich, dass sein buch mehr als belanglos ist....wobei mich die biographie von buschido auch interessieren wuerde....vllt gibts die ja mal als hoerbuch....weil lesen koennen seine fans ja eh nicht....
gute nacht!
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