Freitag, 22. August 2008

Fleet Foxes

Manchmal ist es das Cover einer CD, die das Interesse des Musikliebhabers weckt. In einer unüberschaubaren Flut an Neuveröffentlichungen ist das Visuelle oft der erste Schlüsselreiz. Die Band Fleet Foxes, wie auch Iron&Wine (s.u.) bei SubPop unter Vertrag, hat das Prinzip verstanden: das Cover ihres Debut-Albums ziert ein Gemälde des flämischen Renaissance-Malers Pieter Brueghel aus dem Jahr 1559, „Die Niederländischen Sprichworte“. Was für Musik mag dahinter stecken? Neugierige Hörer werden auch in der Musik eine Art Renaissance entdecken: das Quartett aus Seattle liefert auf dem schlicht Fleet Foxes betitelten Album eine erstklassige Neuauflage des in den späten 60er Jahren so populären Folk-Rock. Damals vor allem durch Interpreten wie Simon&Garfunkel und Crosby, Stills, Nash & Young groß geworden, führt diese Musik im 21. Jahrhundert eher ein Schattendasein. Fleet Foxes gelingt eine erfrischende Neuauflage des vergessenen Genres, die kein Plagiat sein will, sich gleichzeitig aber in Gesang, Instrumentierung und Songwriting deutlich an die alten Vorbilder anlehnt. Die Musik bewegt sich irgendwo zwischen Shins, Sufjan Stevens und Band Of Horses, der Ansatz ist jedoch konsequenter: Schellenkranz, Orgel und Querflöte, mehrstimmige hymnische Arrangements und viel Hall verleihen den wundervollen Stücken eine kristallklare, himmelblaue Weite. Nostalgie, Sehnsucht und ein selbstbewusstes Bekenntnis zur Schönheit der Musik ziehen sich als roter Faden durch das Album, ohne auch nur ein einziges Mal aufgesetzt oder deplaziert zu wirken. Das ist das große Verdienst dieser herausragenden Platte.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

...dem kann ich mich anschließen! Sind das wirklich alles Eigenkompositionen? Bei zwei Tracks war ich mir nicht sicher, ob ich sie nicht schon mal vor Jahren gehört habe - kam mir alles sehr vertraut vor...