Sonntag, 20. Januar 2008

Fruity Sista Orchestra

Es ist ein bisschen wie ein großes Wohnzimmer. Mit seinen Teppichen und Sofas strahlt das Amp eine gemütliche Atmosphäre aus – zumindest bevor die feierwütigen Massen die Tanzfläche in Beschlag nehmen. Und ein Teil des loungigen Ambientes wird bei Bedarf zur Bühne und damit zum Schauplatz von großartigen Konzerten in intimer Atmosphäre. Seit 2007 finden dort regelmäßig Gigs statt, musikalische Grenzen gibt es nicht. Am Samstag gab sich das Fruity Sista Orchestra (FSO) die Ehre. Die junge münsteraner Formation greift mit ihrer Musik auf das zurück, was im Bereich von Funk, Disco und Soul in den letzten 30 Jahren passiert ist. Und dabei fühlt sich die Band wohl wie Fische im Wasser. Die Bandbreite reicht von zurückgelehnten, gefühlvollen Balladen über synkopierte, gebrochene Grooves bis zu gnadenlosen Dancefloorbrettern, bei denen auch der letzte Eckensteher nicht mehr ruhig bleiben kann. Funk, Soul, Disco – alles wird hier mit Großbuchstaben geschrieben. Es dauert vielleicht zwei Nummern, bis das Eis gebrochen ist, dann geht es nur noch aufwärts. Die Band groovt sich ein, der Funke springt über. Manchmal weiß man nicht, wer mehr Spaß hat, die Musiker oder das Publikum. Heute Abend scheint alles zueinander zu passen. Frontfrau Stephie Krusche hat die Meute im Griff, lässt sie mitmachen, und einmal muss die Band noch einmal einsetzen, weil die Fans nicht aufhören zu singen. Die vehement eingeforderte Zugabe beendet das Konzert nach gut anderthalb Stunden, aber der Eindruck bleibt – eine Band mit viel Potential und vielleicht noch mehr Freude und Enthusiasmus.

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