Es muss das Jahr des Affen sein. Nach dem chinesischen Kalender ist das zwar erst wieder in sieben Jahren, doch so lange wollte Pierre Bairoggy alias Peter Fox nicht warten.
Bereits im letzten Jahr erschien „Stadtaffe“, das Debütalbum des Berliners. Das Grundgerüst bilden die bewährten Reggae-Vibes, die dem geneigten Musikfreund bereits von Foxens überaus erfolgreicher Truppe „Seeed“ bekannt sein dürften.
Alles beim Alten also? Pustekuchen. „Alles neu!“, singt Peter Fox, und holt sich für sein Album kurzerhand noch das gesamte Babelsberger Filmorchester mit ins Boot. Das Resultat ist schlicht großartig: „Stadtaffe“ ist eine nie gehörte Fusion aus basslastigen Hip-Hop-Beats, nervösen Hitchcock-Streichern und schweißtreibenden Dancehallstampfern, mit der Fox gerade die gesamte Republik auf den Kopf stellt. Drei Echos, darunter der Kritikerpreis, Platz eins der Albumcharts und drei Top-Ten-Singles in Folge. Was will man mehr?
Jetzt ist der Ausnahmekünstler aus der Hauptstadt auf Tour und schaute am Montag in der restlos ausverkauften Halle Münsterland vorbei. Die Erwartungen der Fans waren nicht gerade gering, schließlich ist Fox schon seit den „Seeed“-Tagen als ausgewiesene Rampensau bekannt.
Doch soviel vorweg: Enttäuscht wurde an diesem Abend niemand. Vor einem überdimensionalen LED-Bildschirm im Hintergrund brannten Fox und seine Mannschaft ein wahres musikalisches Feuerwerk ab. Das Orchester war leider zuhause geblieben, dafür hatte er die Drumline-Combo „Cold Steel“ im Gepäck, und die waren mit ihrer genialen Choreographie scheinbar angetreten, um dem Chef die Show zu stehlen.
Doch so einfach lässt sich der Stadtaffe nicht klein kriegen. Ob bei der Gänsehaut-Ballade „Ich Steine, du Steine“ oder der Dancefloor-Hymne „Schüttel deinen Speck“, Fox ist der Frontmann und hat die ganze Halle in der Hand. Na klar – wer kann diesen Typen nicht gut finden? Jede Pore atmet Coolness, tanzen kann er auch, und er sieht „besser aus als Bono“, wie es im Smash-Hit „Alles Neu“ augenzwinkernd heißt.
Besonderes Highlight? Schwer zu sagen, denn die 90-minütige Show ist ein einziger Höhepunkt. Oder wie nennt man das, wenn 12000 Hände synchron im Takt klatschen? Peter Fox setzt Maßstäbe, und Berlin sollte sich schon mal Gedanken über ein neues Wappentier machen: Es ist das Jahr des Affen!
Mittwoch, 4. März 2009
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1 Kommentar:
Na klar – wer kann diesen Typen nicht gut finden?
ich mochte seed nicht, und in dieser tradition steht fuer mich auch der pete fuchs....aber wie sagte der retrogott schon: geschmäcker sind verschieden!!!
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